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»Ansichten I«
Ort: Kleine Galerie Brohm
Dauer der Ausstellung:
22. Februar - 16. Mai 2025
Ort der Veranstaltung:
»Kleine Galerie« der Gaststätte »Brohmer Berge«
17098 Friedland/OT Brohm
Gartenweg 21
Erfreut begrüßten die Veranstalter zur traditionellen Ausstellungseröffnung in Anwesenheit der Künstlerin, neben zahlreichen interessierten Gästen, auch wieder die stellvertretende Stadtpräsidentin und den Bürgermeister. Betritt man den Ausstellungsraum, ist man überrascht von der Leuchtkraft der Bilder. Es sind optimistische Arbeiten und man spürt geradezu, mit welchem Vergnügen Evelyn Buch-Berger gearbeitet hat. Die Künstlerin präsentiert vielfältige Ansichten von
Mecklenburg-Vorpommern: großräumige Landschaften, typische Mohn- oder Rapsfelder, Küste und Bodden und ein Motiv, das auch am Stausee in Brohm entstanden sein könnte - Ansichten in vielfältigen Variationen und Stimmungen. Und obwohl die Künstlerin aus Halle stammt, wurde der Norden Deutschlands nicht nur zu ihrer Heimat, sondern auch zum Thema und Motiv ihrer künstlerischen Auseinandersetzung.
Aus ihren eigenen Seherfahrungen und Seheindrücken bezieht sie die Quellen ihrer Bilder. Beim Malen in der Natur bildet sie ihre eigene ANSICHT von der Wirklichkeit, die sie dann in Malerei transformiert. Damit formt sie gestalterisch die Wirklichkeit, formt Natur, formt Gegenstände und „montiert“ sie, ähnlich wie Caspar David Friedrich, in andere Bildzusammenhänge. In ihren «Häuserlandschaften« bevorzugt sie mit Reet gedeckte historische Bauernhäuser, die scheinbar fest mit der Scholle verwurzelt sind. Die Dächer schwungvoll - Schwung und Gegenschwung, Kontraste zwischen konkav und konvex - eine starke
Vereinfachung und Übersteigerung der Wirklichkeit. Und dann die Dörfer: einfache, schlichte Häuser direkt an der Straße oder ohne Vorgärten stehen sie zum Teil vereinzelt, beschützt vom schief stehenden Hausbaum, auf einem grünen Hang.
Evelyn Buchberger eliminiert das Rekonstruierte, Gradlinige, Moderne aus ihrem Bild und versucht eine ursprüngliche Dorfansichten scheinbar kindlich, naiv - aber historisch möglich, wieder herzustellen. In ihren Acrylbildern schwelgt sie gleichsam in und mit Farbe. Ihr großzügiger und rascher Pinselduktus lässt bewegte Malereien entstehen. Indem sie kühne Farbakkorde bevorzugt, versucht sie eigene Möglichkeiten in den Realismus ihrer Malerei einzubringen
- ähnlich der Aussage des berühmten expressionistischen Künstler Emil Nolde: »Die Natur getreu und genau nachzubilden, gibt kein Kunstwerk ... Die Natur umwerten unter Hinzufügen des eigenen Seelischen – Geistigen lässt die Arbeit zum Kunstwerk werden«.